In meiner Einzelfallanalyse werde ich mich mit der 1979 während der südafrikanischen Apartheidsperiode ins Leben gerufenen Commission of Inquiry into the Mass Media beschäftigen. Die Kommission unter dem Vorsitz von Marthinus Steyn hatte die Aufgabe Pressenachrichten nach politischen Vorgaben zu analysieren und zu filtern. Der Informationsfluss zwischen Staat und Bevölkerung sollte fortan hierarchisch gestaltet und dem Ansehen von Sicherheits- und Verteidigungseinrichtungen zuträglich sein. Anlass dafür war die sowohl nationale als auch internationale kritische Berichterstattung über die südafrikanische Armee und Polizei.
Die Kommission veröffentlichte zu diesem Zweck zwei Reporte, denen die Vorgaben zur Pressegestaltung zu entnehmen waren. Bei Verstößen gegen diese war mit Sanktionen in Form von monetären Strafen in milden Fällen, bis zum Verbot der journalistischen Tätigkeit in gravierenderen Fällen zu rechnen.
Ich möchte genauer beleuchten, welche Informationen zu welchen Zeitpunkt für wen zugänglich waren: Wer durfte wann was wissen, und warum?
Um diese Frage zu behandeln werde ich Literatur aus der Zeit sowie aus der Post-Apartheid aus dem In- und Ausland zu Rate ziehen.
Debora Semme